Generelles
Die absolute Grundregel lautet: Kauft bitte nicht jedes Buch, schon gar nicht vor dem Beginn Eures Studiums! In der Orientierungseinheit (OE) bekommt Ihr zahlreiche Hinweise, was für Bücher hilfreich sein könnten und auch die Professoren werden Euch mit Literaturlisten überhäufen. Aber auch hier gilt: Geht die Sache langsam und ruhig an – kauft nicht einfach los, sondern lest die Bücher erst einmal Probe. Das könnt Ihr zum Beispiel problemlos in der Bibliothek. Erst wenn Euch ein Buch wirklich gefällt und Ihr Euch sicher seid, damit gut arbeiten zu können, lohnt sich die Investition.Noch ein Hinweis für den ersten Besuch in der Bibliothek: Achtet auf das Erscheinungsjahr der Bücher! Viele Bücher sind älteren Datums, in denen die dargestellten Sachverhalte dann nicht mehr aktuell sind. Auch hat die Aufmachung des Buches nur noch wenig mit den heutigen Ausgabe gemein. Allgemein gilt, dass Bücher im Strafrecht vor 2000 und Bücher im Bürgerlichen Recht (besonders im Schuldrecht) vor 2002 nicht mehr aktuell und deshalb veraltert sind. Die solltet Ihr dann sehr mit Vorsicht genießen oder noch ganz die Finger davon lassen.
Gesetzestexte
Praktisch schon ab dem ersten Tag als Jurastudent/in werdet Ihr Gesetzes- texte benötigen, die nun mal das wichtigste Handwerkszeug jedes Juristen sind! Doch kauft euch bitte auf keinen Fall gleich einen Schönfelder oder Sartorius, denn diese sind für die ersten Semester zu unhandlich, umfangreich und machen viel Arbeit beim Einsortieren der Ergänzungs- lieferungen. Mit den Beck/dtv-Gesetzestexten kommt Ihr sehr gut durch die ersten Semester und sie haben den Vorteil, dass sie viel günstiger sind.Sinnvoll und wichtig wären für den Anfang:
- Bürgerliches Gesetzbuch (BGB), 5,- EUR
- Strafgesetzbuch (StGB), 5,- EUR
- Basistexte Öffentliches Recht, 8,50 EUR oder
- Staats- und Verwaltungsrecht Bundesrepublik Deutschland
(C.F. Müller, Textbuch Deutsches Recht, 14,- EUR)
Spätestens ab dem 3./4. Semester wird kein Weg mehr an einer „größeren“ Gesetzessammlung vorbeiführen. Hier seien besonders die Gesetzestexte von Nomos erwähnt, die alle studienrelevanten Gesetze in drei Bänden parat haben. Der in den deutschen Nationalfarben gestylte Pack ist eine sehr gute Alternative zu den herkömmlichen Loseblattsammlungen, denn das lästige Nachsortieren entfällt damit und auch sind sie wesentlich kompakter. Die Sammlung wird jährlich aktualisiert und kann so bei Bedarf einfach neu gekauft.
Immer solltet Ihr darauf achten die aktuellen Ausgaben zu erwischen, damit euch keine Fehler durch ältere Gesetzestexte unterlaufen.
Lehrbücher
Hier noch ein paar Tipps der bekanntesten Lehrbücher für Erstsemester. Auch hier gilt: Es handelt sich nur um eine allgemeine Empfehlung, in welche Bücher Ihr mal einen Blick werfen solltet. Der Bekanntheitsgrad eines Buches sagt aber nichts darüber aus, ob Ihr speziell mit diesem Buch arbeiten könnt. Deshalb probiert es einfach mal aus!
Bürgerliches Recht:
- Brox/Walker: Allgemeiner Teil des BGB [Tipp]
- Faust, Florian: Bürgerliches Gesetzbuch. Allgemeiner Teil [Tipp]
Strafrecht:
- Wessels/Beulke: Strafrecht. Allgemeiner Teil [Tipp]
- Kühl, Kristian: Strafrecht. Allgemeiner Teil [Tipp]
- Roxin, Claus: Strafrecht. Allgemeiner Teil (Band I) [Tipp]
Öffentliches Recht (Staatsorganisationsrecht):
- Degenhart, Christoph: Staatsrecht I. Staatsorganisationsrecht [Tipp]
- Ipsen, Jörn: Staatsrecht I. Staatsorganisationsrecht
- Maurer, Hartmut: Staatsrecht I [Tipp]
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Skripte
Weiterhin seien noch die zahlreichen Skripte zu erwähnen. Das sind handliche Hefte im A5-Format, die einen sehr guten Einstieg in ein Rechtsgebiet erschließen. Mit einem Umfang von ca. 100-150 Seiten sind sie leicht verständlich geschrieben und bieten einen guten Überblick. Hier zu nennen sind für das Grundstudium vor allem die Richter-Skripte und die von Niederle, die beide mit einem Preis von unter 7,- EUR auch sehr studentenfreundlich sind. So mancher Student ist dabei geblieben und hat trotz Verzicht auf konventionelle Lehrbücher gute Leistungen in den Anfängerklausuren erbracht. Sehr wichtig zu erwähnen ist allerdings, dass diese Skripte keinesfalls in Hausarbeiten zitiertfähig sind, also auch nicht in Fußnoten oder im Literaturverzeichnis auftauchen dürfen!
Einen Sonderfall stellen die Bücher aus dem Rolf-Schmidt-Verlag dar. Sie sind trotz des skriptartigen Aufbaus umfangreicher und trotzdem sehr leserlich. Daher erfreuen sie sich ebenfalls hoher Beliebtheit unter den Studenten.